Stell dir vor Du tauchst Deine Hand in das Meer aller nur erdenklichen Möglichkeiten. Du hebst sie hoch und betrachtest Deine Handfläche und das, was darin liegt. Damit fängt es an: das einzigartige im Kontinuum.

Schon immer haben die Menschen die Beziehung zur ihrer Umwelt befragt, dieses Wechselspiel formuliert und gestaltet. Kreativität ist angeboren und für mich ein Lebensmittel. Ähnlich wie ein Sportler diszipliniert trainiert, muss ein Künstler im Atelier unermüdlich üben, experimentieren, Sachen ausprobieren, offen bleiben: trotz der Erfahrung etwas tun als wäre es das erste Mal. Es gibt keine Regeln, kein richtig oder falsch: man hat eine Idee im Kopf, ein Thema im Nacken. Scheitern und Enttäuschung gehören dazu, genauso Reibung und Widerstand.

Daraus entstehen diese seltenen Momente, in denen ich meine Limitierung überschreite: eine Form bildet sich, die sogar Unvereinbares halten kann. Mein Innenleben und der Außenraum berühren sich über eine durchlässige Haut. So entwickle ich als Bildhauerin neue Entwürfe um die Umwelt und mich darin zu sehen: jedes Problem ist die Einladung eine eigene Strategie für die Lösung zu erfinden. Deshalb sind Künstler wichtig für unsere Gesellschaft und transformative Prozesse des sozialen Miteinander. Es ist alles da. Jedes Problem ist zugleich die Lösung.